Zwischen unseren Aufenthalten in Bangkok und Phuket wollten wir ein paar Tage in Kanchanaburi verbringen. Die Stadt liegt im Westen des Landes und ist vor allem wegen ihrer Eisenbahnbrücke über den Fluss Kwai aus dem zweiten Weltkrieg bekannt. Die Ankunft nach knapp 2,5 Stunden Bahnfahrt und insgesamt 4 Stunden Anreise von Bangkok aus war überraschend entspannt. Im Vergleich zur Landeshauptstadt konnten wir hier tatsächlich mal durchatmen und wir hatte etwas Abstand vom Menschentrubel. Das war genau das, was wir jetzt gebrauchen konnten.
Wo sind wir gelandet?
Im Westen des Landes, sogar nur knapp 20 km von der Landesgrenze zu Myanmar entfernt, liegt Kanchanaburi. Mit nur 30 m ü. NHN liegt die Stadt recht niedrig, bietet aber tolle Aussichten auf die ersten Berge vom Erawan Nationalpark. Etwas mehr als 30.000 Einwohner wohnen in der Stadt, die widerum in der gleichnamigen Provinz liegt. Der gesamte Ort sowie seine Sehenswürdigkeiten sind überwiegend durch die Geschehnisse des zweiten Weltkrieges geprägt. So findet man hier insgesamt 3 Kriegsmuseen, zwei Gedenkstätten für Kriegsgefallene, ein Nationalmuseum, einen historischen Park, viele sehenswerte Thai und chinesische Tempel und natürlich die einzigartige „Todesbahn„
Kanchanaburi und der Erawan Nationalpark
Hauptgrund für eine Station so weit im Westen des Landes war der Erawan Nationalpark. Dieser ist besonders für seinen mehrstufigen Wasserfall bekannt. Ebenfalls kann man hier gut die Füße ins Wasser halten oder bei unheimlich angenehmen Temperaturen sogar baden gehen. Den knapp 50 km entfernten Ort erreichst du am besten per Bus oder Privattransfer. Der Bus fährt aktuell 9 mal am Tag (Stand 08.09.2020) direkt vom Hauptbahnhof in Kanchanaburi und macht richtig was her. Auf der 1,5h langen Fahrt hatten wir sogar ordentlich was zu sehen, da es direkt mitten in den thailändischen Dschungel ging.
Der Eingang zum Park ist nicht zu übersehen. Hinter dem großen Parkplatz und einigen Hütten mit Essen und Trinken gab es eine Art Rezeption. Hier werden dir Plastikflaschen abgenommen, wenn du welche dabei hast. Denn hier wird auf Müllvermeidung und Umweltschutz geachtet. Da wir auf unseren Touren aber eh unsere Alu-Flaschen dabei haben, was das kein Problem. So konnten wir uns ins Abenteuer stürzen.
Die Orientierung vor Ort war ganz einfach. Am Anfang gab es eine Infotafel mit allen 7 Stufen des Wasserfalls. Die ersten Wasserfälle waren auch gut zu erreichen. Danach wurde es zum Teil matschig und rutschig. Deshalb empfehlen wir hier festes Schuhwerk. Die Flip-Flops dürfen trotzdem im Rucksack mit. Denn im späteren Teil der Route musst du auch komplett durch Bäche und Flüsse. Nach gut 1,5 Stunden standen wir dann auf der letzten Stufe und durften uns mit einem Foto am Conqueror Sign belohnen. Ein absolutes Highlight unserer gesamten Thailand-Rundreise. Aber seht selbst:
Die Stadt rund um die Kwai Brücke
Auch die Stadt Kanchanaburi hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Nicht nur die kleinen, einfach gehaltenen Gassen verzaubern einfach. Sondern vor allem die schwere Brücke über den Fluß Kwai zieht einen in ihren Bann. Ihre Bekanntheit hat die Brücke vor allem durch den Film „Die Brücke am Kwai“ aus dem Jahr 1957. Was viele vergessen: Kein Denkmal spiegelt die grauenhaften Taten aus dem zweiten Weltkrieg in Asien so wider, wie diese Brücke. Der Bau der Brücke hat einige Hundert Menschenleben gekostet.
Wer es etwas weniger historisch mag, wird auch in der Stadt fündig. Die typisch thailändischen Gassen mit Streetfood an fast jeder Ecke laden zum entdecken und schlendern ein. Olli konnte sich nicht zurück halten und hat auch echt viele Leckereien probiert. Leider sieht man den Fluss Kwai eher selten, da viele Gebäude direkt am Flußufer stehen. Dafür hatten wir einen erstklassigen Ausblick direkt vom Gästehaus. Abends bietet die gesamte Stadt eine ganz eigene Atmosphäre.
Und unter der Brücke?
Viele sprechen von der Brücke, aber was ist eigentlich mit dem Wasser darunter? Der River Kwai heißt eigentlich Mae Nam Khwae Yai (Thai: แม่น้ำแควใหญ่). In Kanchanaburi vereinigt er sich mit dem Khwae Noi und heißt aber hier dann Mae Klong, welcher wiederum in den Golf von Thailand mündet. Somit ist der Fluss nicht nur einer der bekanntesten, sondern auch mit einer Länge von 360km einer der längsten Flüsse des Landes. Gerade in Kanchanaburi kann man an der ein oder andern Brücke oder vom Hotel aus den naturbelassenen Fluss sehen und mit etwas Glück den Sonnenuntergang beobachten.
Der Soldatenfriedhof von Kanchanaburi
Ein weiterer Zeitzeuge wartete ganz in der Nähe des Stadtzentrums auf uns. Auf dem Soldatenfriedhof in Kanchanaburi liegen tausende Kriegsopfer, von denen ein großer Teil zum Bau der Brücke gezwungen wurde. Schaut man sich die Daten auf den Grabsteinen an, fällt einem erst auf, wie jung die meisten von ihnen gestorben sind. Bei einem Besuch in Kanchanaburi muss man einfach mal die touristische Brille abnehmen und sich verinnerlichen, was einige Jahre zuvor hier passierte.
Kurz aber intensiv
Nach 3 Tagen vollgepackt mit Programm und Sehenswürdigkeiten war unser Aufenthalt in Kanchanaburi schon wieder zu Ende. Aber er war ein voller Erfolg. Mit vielen neuen Impressionen im Gepäck sollte es nach einigen sehr anstrengenden Tagen in Bangkok und Kanchanaburi zur letzten Station unserer Rundreise gehen: Phuket. Hier wollten wir noch ein paar Tage entspannen und einfach nur das Land und die Strände genießen. Also ging es für uns per Bus wieder zurück nach Bangkok und von da aus mit dem Flieger direkt auf die Halbinsel. Zum Beitrag
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